
Qualifizierung zur Familienpflegehelferin
Bis zu den 80er Jahren war auf den Höfen meist selbstverständlich, dass mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Die pflegerische Seite der Versorgung, heute als Care Arbeit betitelt, war in der Vergangenheit noch stärker auf den Schultern der Frauen auf den landwirtschaftlichen Betrieben verankert. Schon in den 1980er Jahren war die Pflege ein Schwerpunktthema in der LandFrauenarbeit. Um die Frauen in ihrem Alltag zu unterstützen, führten unter anderem der Rheinische LandFrauenverband den Lehrgang zur Familienpflegehelferin ein. Diese Qualifikation bot den Frauen wertvolles Wissen für den Eigenbedarf. Für viele Frauen bot sie auch die Möglichkeit einer Zuverdienstmöglichkeit, ob durch pflegerische Tätigkeiten in der Nachbarschaft oder bei Pflegediensten. Das Praktikum im Zuge des Lehrganges vermittelte vielen Frauen wertvolle Kontakte zu Pflegediensten. Der Lehrgang wurde über einige Jahre angeboten und hat vielen Bäuerinnen Sicherheit, Unterstützung und Eigenständigkeit vermitteln können!

Messen zum Erzeuger-Verbraucher-Dialog
Der Rheinische LandFrauenverband präsentierte sich seit den 1990er Jahren auf einigen großen Verbrauchermessen und trat hier in direkten Kontakt mit den VerbraucherInnen. Erstmals im Jahr 1991 präsentierten sich die LandFrauen zusammen mit dem RLV mit einem gemeinsamen Stand auf der „Aktiv Leben“ in Düsseldorf. Der Standdienst wurde von LandFrauen aus verschiedenen Kreisen übernommen. In diesem und den folgenden Jahren wurde jeweils ein landwirtschaftliches Produkt gemeinsam vorgestellt.
Auf der Frauenmesse „top 99“ in Düsseldorf im Jahr 1999 präsentierten sich die Rheinländerinnen gemeinsam mit den westfälisch-Lippischen LandFrauen mit einem Stand zum Thema „Agenda 21“.
An der Didacta-Schulmesse in Köln beteiligten sich der RhLV in den Jahren 2000, 2002 und 2004. Das Motto lautete „Landwirtschaft und Ernährung – erleben lernen“. Ziel des Gemeinschaftsstandes mit IMA, CMA, aid, Deutschem Bauernverband, Landjugend und einigen anderen landwirtschaftlichen Institutionen war es nicht nur, Schulbücher und Broschüren rund um die Landwirtschaft vorzustellen, sondern auch praktische Anregungen für den Unterricht zu geben.
In Zusammenarbeit mit der CMA wurde ein Sinnesparcour erstellt, welcher den BesucherInnen die Möglichkeit bot, landwirtschaftliche Produkte mit den fünf Sinnen zu erraten und zu erleben. Die LandFrauen waren immer zu zweit in der Standbetreuung. Hierdurch ergaben sich viele Möglichkeiten für hochwertige Gespräche mit FachbesucherInnen. Besonders im Jahr 2004 konzentrierten sich die LandFrauen auf eine starke Kommunikation mit LehrerInnen und ErzieherInnen. So wurde in diesem Jahr die Unterschriftenaktion des dlv zum Thema „Hauswirtschaft und Ernährung in Schulen“ als optimaler Gesprächseinstieg genutzt. Im Zuge dieser Gespräche wurden 191 Besucher befragt. Die Ergebnisse gaben gute Schlüsselinformationen darüber,
- welche Themen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung in Kindergärten und Schulen behandelt wurden,
- woher fachrelevante Informationen zum Thema Landwirtschaft bezogen wurden und
- welche Zusatzmaterialien gewünscht waren.
Diese Messen boten den LandFrauen eine großartige Plattform für einen direkten Erzeuger-Verbraucher-Dialog mit einem großen Mehrwert für alle beteiligten Seiten.