Agrarbürofachfrauenlehrgang

Die Seminarreihe „Agrarbürofachfrau“ besteht seit 2002 und umfasst 5 Module. Die insgesamt 104 Unterrichtsstunden beinhalten Büroorganisation und –Kommunikation, Datenverarbeitung, Wirtschafts-, Sozial-, Arbeitsrecht, Buchführung / Steuerrecht / Erwerbskombinationen, Förderungs- & Verwaltungsaufgaben in der Landwirtschaft. Diese Kombination von Wissen ermöglicht es QuereinsteigerInnen in Landwirtschaft und Gartenbau, aber auch grundsätzlich allen interessierten Frauen, auch den MitarbeiterInnen, starke Kompetenzen im Bereich des Agrarbüros-Managements und in der Unternehmensführung aufzubauen. Dies gilt sowohl für Haupterwerbsbetriebe als auch für Betriebe mit Einkommenskombinationen.

Ein großer Mehrwert, welcher der Kurs zusätzlich bietet, ist sowohl die Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs als auch der Ausbau von persönlichen Netzwerken. Geleitet und organisiert werden die Kurse von den Kreisgeschäftsführerinnen des LandFrauenverbandes. Die Qualität wird durch die Überprüfung der fachlichen und methodischen Eignung der Referentinnen gesichert. Abgeschlossen wird der Lehrgang mit einem Zertifikat, wenn man an mindestens 90% des Unterrichts teilgenommen hat. Seit dem Start des Kurses haben bereits über 3.000 LandFrauen und auch einige Männer (= Agrarbürofachkraft) aus ganz NRW teilgenommen.

Dieser erfolgreiche Lehrgang wird seit über 20 Jahren vom NRW-Landwirtschaftsministerium gefördert und ist das beste Beispiel für die enge Kooperation von LandFrauen und Landwirtschaftskammer!

Einführung Internet, Infobrief, Facebook und Instagram

Internet, Facebook, Instagram – um möglichst viele Frauen zu erreichen, nutzen wir verschiedenste Wege der Ansprache!

Anfang 2001 fiel der Startschuss für den digitalen Auftritt des Rheinischen LandFrauenverbandes: Unsere Website ist seitdem unter der Adresse www.rheinische-landfrauen.de zu finden. Die Schwerpunkte des Internetauftritts entwickelten sich über die Jahrzehnte weiter, wie auch das Medium selbst. Im Mittelpunkt steht nach wie vor die Information der Mitglieder. In den ersten Jahren gehörten dazu insbesondere die Vermittlung von Wissen über landwirtschaftliche Produkte und entsprechende Aktionsmaterialien und Vorlagen. Zielgruppen waren nicht nur die LandFrauen, sondern auch Lehrer*innen, die Landwirtschaft unterrichten. Selbstverständlich stehen heute wie damals auch die Darstellung der LandFrauen-Verbandsaktivitäten und die Mitgliedergewinnung im Fokus des Web-Auftritts. Mit Ideen wie einer Tauschbörse (Suche / Biete) damals oder einer Pinnwand heute soll die Internetseite den aktiven LandFrauen einen großen Nutzen bieten und auch eine Möglichkeit für eine aktive Beteiligung.

Zeitnahe aktuelle Einblicke bietet natürlich auch die Erweiterung des Rheinischen LandFrauenverbands um die Sozialen Medien. Im Jahr 2020 startete der RhLV auf Facebook mit einem eigenen Account. Derzeit folgen dem RhLV 714 Facebooknutzer*innen. Seit 2022 ist der Verband auch auf Instagram vertreten und wird hier von derzeit 419 Followern abonniert.

Zusätzlich zur Web-Seite hat der Rheinische LandFrauenverband im Jahr 2013 begonnen, einmal jährlich einen Infobrief als Printmedium herauszugeben, welches auch im Internet zum Download verfügbar ist. In diesem werden die besonderen Highlights des Jahres und Ankündigungen für das Verbandsjahr zusammengestellt. Mit diesem bunten, zweiseitigen, kompakten Dokument erreicht und informiert der Verband auch die Frauen und / oder Interessierten auf eine weitere ansprechende Art und Weise, die (noch) nicht digital unterwegs sind.

Egal über welchen Kanal und auf welche Art und Weise – Ziel der digitalen Öffentlichkeitsarbeit ist einerseits, die LandFrauen zu informieren und unsere Gemeinschaft zu stärken. Andererseits geht es auch immer darum, den Verband nach außen zu präsentieren, ob für potenzielle Neumitglieder, Partner, Politik oder Presse.

  

Das Landfrauentelefon

Das Landfrauentelefon wurde im Jahr 2000 mit finanzieller Förderung des NRW-Landwirtschaftsministeriums gegründet. Es ist ein anonymes und leicht zugängliches Angebot für Frauen im ländlichen Raum, die sich in Krisen- und Problemsituationen befinden. Die LandFrauen am Ende des Telefons arbeiten ehrenamtlich, kommen alle aus der Landwirtschaft und wurden auf diese wichtige Arbeit in einer 120 Stunden umfassenden speziellen Schulung vorbereitet. Bis 2016 standen die Frauen im Wechsel für 4 Stunden pro Woche für ein anonymes Beratungsgespräch zur Verfügung. 2017 wurden die Sprechzeiten auf 8 Stunden pro Woche erweitert. Für Frauen in Not ist es gut zu wissen, dass die Telefonberaterinnen aus der Landwirtschaft und / oder dem ländlichen Umfeld kommen. So können sie sich gut in ihre Situation hineinversetzen. Mittlerweile nutzen auch Männer das Angebot des Landfrauentelefons.

Dieses Angebot ist bewusst sehr niedrigschwellig gehalten. Die Anrufer*innen können sich ihre Sorgen und Nöte endlich einmal von der Seele reden. Die LandFrauen am anderen Ende des Telefons hören in erster Linie zu - auf einer komplett anonymen Basis. Sie bieten auch Türöffner für Problemlösungen. Die Beraterinnen sind Türöffnerinnen für Problemlösungen, da sie auch Ansprechpartner*innen und Kontaktdaten von speziellen Beratungsstellen weitergeben,

In ihrem Alltag lernen die Ansprechpartnerinnen eine Vielzahl von Problematiken kennen, die Frauen auf dem Land bewegen: Dazu gehören neben Generationsproblemen, Spannungen im Rahmen der Hofübergabe, Einsamkeit, Suchtprobleme, Eheprobleme, finanzielle Probleme, Angst vor Veränderungen, Misshandlungen seelischer und körperlicher Art auch psychische Erkrankungen wie Depressionen und Burnout. Die Ehrenamtlichen erhalten regelmäßig Fortbildungen und Supervisionen, um schwierige Gesprächssituationen aufzuarbeiten und sich mit neuen Themenfeldern vertraut zu machen.

Erfahrungsgemäß kommen die Anrufer*innen überwiegend aus NRW. Der Großteil der Anrufer sind Frauen, aber auch immer mehr Männer nutzen das Angebot. Auch Wiederholungsanrufe sind keine Seltenheit. 

Momenten ist das Landfrauentelefon an zwei Wochentagen besetzt:

Montags von 18-22 Uhr und mittwochs von 09-13 Uhr, Tel. 0 25 91 -  9 40 3 40 9

Informationen und Details finden sich auf der Website des Vereins: www.landfrauentelefon-nrw.de

Das Landfrauentelefon wurde im Jahr 2000 vom Rheinischen LandFrauenverband gegründet. Am 8. Oktober 2002 ist der Westfälisch-Lippische LandFrauenverband in die Trägerschaft mit eingestiegen. Gemeinsam wurde der gemeinnützige Verein „Landfrauentelefon NRW e.V. gegründet.

Ein Spendenkonto bietet jederzeit die Möglichkeit, dieses Projekt zu unterstützen:

Landfrauentelefon NRW e.V., Volksbank Köln Bonn eG, IBAN: DE79 3806 0186 2100 8240 11

Der Rheinische LandFrauenverband bedankt sich an dieser Stelle in erster Linie bei den ehrenamtlich tätigen Ansprechpartnerinnen für ihr großes Engagement, aber auch bei den jeweiligen Geschäftsführerinnen für ihren wertvollen Einsatz!

Bäuerinnenbefragungen im Auftrag der LandFrauenverbände in NRW

Eine Befragung von Bäuerinnen zu verschiedenen Themen liefern immer wertvolle Erkenntnisse, welche an vielen Stellen maßgebliche Veränderungen und Verbesserungen erbringen.

Die Ergebnisse aus der ersten Bäuerinnenbefragung in 1988 nach ihrer familiären und betrieblichen Situation und ihrem Unterstützungsbedarf führte zur Gründung des LandFrauentelefons.

Im Jahr 2002 wurden die Ortsvorsitzenden befragt, um Betriebe mit Einkommenskombinationen zu erfassen. Immer mehr landwirtschaftliche Betriebe sind auf ein zweites Standbein angewiesen. In diesen Fällen sind es oft Frauen, welche die Initiative ergreifen und ein zweites Standbein aufbauen. Aus diesem Grund wurden Einkommenskombinationen ein Schwerpunkt in der Verbandsarbeit.
Bisher fehlten Zahlen und Fakten. Doch diese Befragung gab endlich Auskunft: 33% der rheinischen Betriebe hatten zu diesem Zeitpunkt bereits ein Produkt- oder Dienstleistungsangebot. Der Anteil der Betriebe im Rheinland, die 2002 bereits in die Direktvermarktung eingestiegen waren, lag schon bei rund 16%.

Die Befragung aktiver Bäuerinnen in NRW im Jahr 2006 erfolgte zum Thema „Zukunftssicherung“. Anlass hierfür war der immer stärker werdende Strukturwandel in der Landwirtschaft. Die Befragung gliederte sich in vier Themengebiete: die Lebens- und Arbeitssituation, Zukunftserwartungen und die soziale Absicherung aktiver Bäuerinnen. Auf Basis der Ergebnisse wurden im Nachgang zwei Informationsschriften von den LandFrauen in NRW herausgegeben, die kostenlos bezogen werden konnten: „Altersvorsorge- Finanzielle Unabhängigkeit durch Eigeninitiative“ und „Der Bund fürs Leben – Gestaltungs- und Absicherungsmöglichkeiten“.

2015 startete eine weitere Befragung der Bäuerinnen in NRW, dieses Mal zur Lebens- und Arbeitssituation der Frauen in der Landwirtschaft. Deren flossen in ein 4-Ländertreffen (Deutschland, Schweiz, Österreich und Südtirol) ein und waren gleichzeitig Anschub für Methodentrainings im Erzeuger-Verbraucher-Dialog, da sich viele landwirtschaftliche Familien von den Verbrauchern missverstanden fühlten.

Landfrauenvertreterinnen in der Landwirtschaftskammer

Bis 1988 wurden die Interessen der LandFrauen im Hauptausschuss der Landwirtschaftskammer von Frau van Joest mitvertreten. Als erstes berufenes Mitglied des Rheinischen LandFrauenverbandes wurde Wilhelmine Kamerichs in den Hauptausschuss der Landwirtschaftskammer Rheinland berufen. 2 Jahre später, im Jahr 1990, wurden die ersten LandFrauen in die Kreisstellen der Landwirtschaftskammer Rheinland gewählt. Bis dahin waren Frauen nur als berufene Mitglieder in den Beiräten Landfrauenarbeit und Berufsbildung vertreten. Seitdem sind gewählte Landfrauen in verschiedenen Fachbeiräten vertreten. 1999 gab es erstmals zwei Treffen der Landfrauenmitglieder der Landwirtschaftskammer Rheinland. Diese Treffen wurden zum Austausch von Informationen und Erfahrungen genutzt. Am ersten Treffen nahmen neben den gewählten Frauen auch neue Kandidatinnen teil, um sie auf die zukünftigen Aufgaben vorzubereiten. Seit der Fusion zur Landwirtschaftskammer NRW im Jahre 2004 nehmen Landfrauen-Kammermitglieder aus ganz Nordrheinwestfalen an den Treffen teil. Im Mittelpunkt stehen immer Erfahrungsaustausch und Informationsfluss. Bis zum heutigen Tag finden diese Treffen alle drei Jahre, jeweils nach den Kammerwahlen, statt.

Kooperation Verbraucherinformation im Ernährungsbereich in NRW

Im Jahr 1995 wurde die Kooperation für Ernährung und Verbraucherinformation gegründet. Neben dem Rheinischen LandFrauenverband sind der Schwesternverband in NRW, das Landeslandwirtschaftsministerium, die Landwirtschaftskammer NRW (damals noch geteilt), die Verbraucherzentrale NRW, die AOK und die Landesvereinigung der Milchwirtschaft in NRW Teil dieser Kooperation.

 Eine lange Liste an gemeinsamen Aktivitäten startet mit der ersten gemeinsamen Aktion: Eine Gegenüberstellung von konventioneller und Bio-Landwirtschaft in Form einer Plakatausstellung. Die Nachhaltigkeit dieser Aktion war aufgrund der intensiven Einarbeitung in die Materie sehr gewinnbringend für alle Mitwirkenden. In den folgenden Jahren gab es regelmäßige gemeinsame Tagungen, unter anderem zum Thema Erfolgsmessung, bei dem es darum ging, den Erfolg von Öffentlichkeitsarbeitsaktionen messen zu können. Auch mehrere Foren zu verschiedenen Ernährungsthemen wurden durchgeführt.

Aus diesem Verbund entsteht seit 1995 eine positive Netzwerkarbeit. So auch die Mitgliedschaft der LandFrauen NRW in der Verbraucherzentrale NRW seit dem 01.01.2009. Jutta Kuhles vertritt die LandFrauenverbände NRW im Verwaltungsrat der VZ seit 2012.

Ein Ergebnis dieser engen Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale NRW sind auch Diskursveranstaltungen zu landwirtschaftlichen Themen sowie die Online-Auftaktveranstaltungen am Anfang des Jahres zum Jahresthema der Rheinischen LandFrauen.

Qualifizierung zur Familienpflegehelferin

Bis zu den 80er Jahren war auf den Höfen meist selbstverständlich, dass mehrere Generationen unter einem Dach lebten. Die pflegerische Seite der Versorgung, heute als Care Arbeit betitelt, war in der Vergangenheit noch stärker auf den Schultern der Frauen auf den landwirtschaftlichen Betrieben verankert. Schon in den 1980er Jahren war die Pflege ein Schwerpunktthema in der LandFrauenarbeit. Um die Frauen in ihrem Alltag zu unterstützen, führten unter anderem der Rheinische LandFrauenverband den Lehrgang zur Familienpflegehelferin ein. Diese Qualifikation bot den Frauen wertvolles Wissen für den Eigenbedarf. Für viele Frauen bot sie auch die Möglichkeit einer Zuverdienstmöglichkeit, ob durch pflegerische Tätigkeiten in der Nachbarschaft oder bei Pflegediensten. Das Praktikum im Zuge des Lehrganges vermittelte vielen Frauen wertvolle Kontakte zu Pflegediensten. Der Lehrgang wurde über einige Jahre angeboten und hat vielen Bäuerinnen Sicherheit, Unterstützung und Eigenständigkeit vermitteln können!

Messen zum Erzeuger-Verbraucher-Dialog

Der Rheinische LandFrauenverband präsentierte sich seit den 1990er Jahren auf einigen großen Verbrauchermessen und trat hier in direkten Kontakt mit den VerbraucherInnen. Erstmals im Jahr 1991 präsentierten sich die LandFrauen zusammen mit dem RLV mit einem gemeinsamen Stand auf der „Aktiv Leben“ in Düsseldorf. Der Standdienst wurde von LandFrauen aus verschiedenen Kreisen übernommen. In diesem und den folgenden Jahren wurde jeweils ein landwirtschaftliches Produkt gemeinsam vorgestellt.

Auf der Frauenmesse „top 99“ in Düsseldorf im Jahr 1999 präsentierten sich die Rheinländerinnen gemeinsam mit den westfälisch-Lippischen LandFrauen mit einem Stand zum Thema „Agenda 21“.

An der Didacta-Schulmesse in Köln beteiligten sich der RhLV in den Jahren 2000, 2002 und 2004. Das Motto lautete „Landwirtschaft und Ernährung – erleben lernen“. Ziel des Gemeinschaftsstandes mit IMA, CMA, aid, Deutschem Bauernverband, Landjugend und einigen anderen landwirtschaftlichen Institutionen war es nicht nur, Schulbücher und Broschüren rund um die Landwirtschaft vorzustellen, sondern auch praktische Anregungen für den Unterricht zu geben.

In Zusammenarbeit mit der CMA wurde ein Sinnesparcour erstellt, welcher den BesucherInnen die Möglichkeit bot, landwirtschaftliche Produkte mit den fünf Sinnen zu erraten und zu erleben. Die LandFrauen waren immer zu zweit in der Standbetreuung. Hierdurch ergaben sich viele Möglichkeiten für hochwertige Gespräche mit FachbesucherInnen. Besonders im Jahr 2004 konzentrierten sich die LandFrauen auf eine starke Kommunikation mit LehrerInnen und ErzieherInnen. So wurde in diesem Jahr die Unterschriftenaktion des dlv zum Thema „Hauswirtschaft und Ernährung in Schulen“ als optimaler Gesprächseinstieg genutzt. Im Zuge dieser Gespräche wurden 191 Besucher befragt. Die Ergebnisse gaben gute Schlüsselinformationen darüber,

  • welche Themen aus den Bereichen Landwirtschaft und Ernährung in Kindergärten und Schulen behandelt wurden,
  • woher fachrelevante Informationen zum Thema Landwirtschaft bezogen wurden und
  • welche Zusatzmaterialien gewünscht waren.

Diese Messen boten den LandFrauen eine großartige Plattform für einen direkten Erzeuger-Verbraucher-Dialog mit einem großen Mehrwert für alle beteiligten Seiten.