Just a piece of cake?
Das Kunstwerk zeigt einen 2,70 m großen Tisch mit 14 Schubladen und Stühlen. Die Tischfläche ist wie eine Kuchenetagere in drei Kreisabschnitte gegliedert. Im Zentrum liegt eine Tortenspitze mit der Frage
"Just a piece of cake?“
– ein ironischer Hinweis auf das Klischee, LandFrauen würden "nur Kuchen backen“. Die Spitze beinhaltet statt floraler Muster Symbole wie Kettensägen, Gabelstapler oder einen Imkerinnenhut.
Der zweite Kreis zeigt Orte des Engagements – Landtag, Garten, Schule, Stall, Landwirtschaftskammer – ohne sichtbare Menschen. So wird die oft unsichtbare Arbeit der LandFrauen betont. Der dritte, größte Kreis verweist auf die Arbeit "hinter den Kulissen“. Hier ist eine aufgelöste Tischsituation dargestellt: Teller und Gläser sind beiseite geräumt, Spuren eines Essens sind noch erkennbar. Der leere Raum dient nun als Arbeitsfläche – gefüllt mit Programmen, Dokumenten und Fotos, die das zentrale Thema Weiterbildung aufgreifen. Anstelle von Kuchenkrümeln sehen Betrachtende auf den Tellern Zitate aus Patinnen-Interviews, die wie geführte Gespräche wirken. So verschmilzt die Symbolik von gemeinsamer Mahlzeit und kollektiver Arbeit. Die 14 Schubladen unter der Tischplatte machen das Werk partizipativ: Sie werden mit Collagen gefüllt, die folgende Fragestellung aufgreifen:
"Was gibt euch in eurem Kreis die Zuversicht, dass die LandFrauen eine unverzichtbare Stimme im ländlichen Raum sind und bleiben?“
Jede Schublade enthält zudem eine kleine Notiz mit einem "Herzmoment“ einer LandFrau sowie einen QR-Code zu weiteren Stimmen (Warum ist diese Person so gerne LandFrau? Welches Erlebnis hat dazu beigetragen sich zu 100 % als Teil der LandFrauen zu fühlen“). Symbole an den Frontseiten – Teile des früheren Bienenlogos – verbinden die einzelnen Schubladen zu einem gemeinsamen Ganzen.
Zur Umsetzung der Stühle:
Ursprünglich war angedacht, jedem Kreis einen eigenen, individuellen Stuhl zu geben – möglichst outdoor-tauglich und in der Lehnengestaltung abwechslungsreich. Aufgrund des Budgets und der praktischen Anforderungen (Wetterfestigkeit, Verankerung, Transport im Anhänger) wurde dieses Konzept angepasst. Stattdessen kommen nun wahrscheinlich 14 stapelbare, handels übliche Stühle zum Einsatz. Jeder Stuhl erhält dennoch ein eigenes Symbol, das ihn (s)einem Kreis zuordnet. So bleibt die Idee der individuellen Zugehörigkeit erhalten, während zugleich eine praktikable, logistisch machbare und langlebige Lösung gefunden wird.

