KV Neuss/ MG; Agrar Informations- und Entdeckungsreise mit den Besonderheiten Südpolens rund um Breslau & Warschau

Es war wieder erneut eine Zitterpartie für den LandFrauenverband Rhein-Kreis- Neuss / Stadt Mönchengladbach ob die Fahrt auf Grund der Corona Situation durchgeführt werden konnte. Unter Einhaltung der geltenden Corona Vorschriften konnte es dann aber losgehen. Die älteste Teilnehmerin war 82 Jahre alt und hat uns alle mit ihrem Tatendrang motiviert.

Jede der Landfrauen hatte ihre eigenen Vorstellungen und Erwartungen an Polen und diese außergewöhnliche Reise.

Am 11. September 2021 war es dann endlich soweit. Um 7:00 Uhr starteten 16 Landfrauen aus unterschiedlichen Landkreisen von Mönchengladbach aus in Richtung Bautzen über Kassel, Eisenach an der Wartburg vorbei, durch den Thüringer Wald nach Bautzen. Zur 1. Kaffeepause gab es Kaffee und Brötchen zur Stärkung und zum Kennenlernen. In Bautzen angekommen blieb noch Zeit für einen Rundgang durch die schöne historische Altstadt, bevor das erste gemeinsame sehr gute Abendessen beginnen konnte.

2. Tag: Sonntag, 12.09.2021 Bautzen - Breslau
Nach einem hervorragenden Frühstück ging es weiter nach Osten in Richtung Breslau, der viertgrößten Stadt Polens, die durch die EM 2012 und als Kulturhauptstand von Europa 2016 touristisch entdeckt wurde.Während der  Stadtführung, bei perfektem Herbstwetter,  hatten wir die Gelegenheit die Parkanlage an der Jahrhunderthalle zu besichtigen. Die eindrucksvollen Wasserspiele zu klassischer Musik verzauberten uns in besonderer Weise.Weiter ging es zur Stadtbesichtigung ins Zentrum mit dem wiederaufgebauten Marktplatz und der angrenzenden Dominsel. Die deutsche Vergangenheit Breslaus, früherer Hauptstadt Schlesiens, begleitet uns auf Schritt und Tritt. Danach besuchten wir einen Weinbetrieb mit Erläuterungen zu Anbau und Herstellung, sowie einer Verkostung der edlen Rebentropen. Seit 20 Jahren ist der Weinbau in Polen wieder aktiv, mittlerweile mit 400 Betrieben. Der Tag endete mit einer Übernachtung in Breslau.

3. Tag: Montag, 13.09.2021 Breslau – Krakau mit Treffen der Süd-Schlesischen Landfrauen.
Für diesen Tag hatte sich Herr Bernard Dembczak, Vorsitzender des Schlesischen Bauernverbandes zur Begleitung und Erläuterung seiner Heimat zur Verfügung gestellt. Nach ca 2 Jahren Planungs-und Vorbereitungszeit für das Treffen freuten wir uns auf diesen besonderen Tag. Wir wurden von Herrn Bembczak am Schloss Moschen in Empfang genommen. Das Schloss aus dem 17. Jahrhundert besitzt 365 Räume und ist umgeben von einer weiträumigen Parkanlage. Wir konnten einen  Spaziergang durch die Parkanlage genießen.
Danach ging es weiter nach Oberglobau der Heimat von Herrn Dembczak, wo wir die über 14 Jahre renovierte Kirche St. Bartholomäus würdigten und von Landfrauen zu Kaffee und schlesischen Streuselkuchen im Gemeindehaus herzlich empfangen wurden. Oberglobau, polnisch Głogówek ist eine Stadt im Powiat Prudnicki der polnischen Woiwodschaft Opole und Sitz der gleichnamigen Stadt-und-Land-Gemeinde mit etwa 13.400 Einwohnern. Seit 2009 ist Oberglobau offiziell zweisprachig.

Nach einer Kaffeepause fuhren wir zu einem typischen Gartenbau Familienbetrieb mit einer Baumschule. Wir lernten dort die Erfahrungen der Betriebsleiter kennen, die den Betrieb vor mehr als 25 Jahren gegründet hatten und diesen heute mit 3 Generationen bewirtschaften. Zu den Aufträgen gehören u.a. Pflanzungen für Renovierungs- und Baumaßnahmen durch EU-Mittel bzw. deren Pflege. Viele Analogien zu unseren Betrieben wurden bei den Erläuterungen erkennbar. Süd-Schlesien ist bis heute noch sehr intensiv der deutschen Kultur verbunden.

Weiter ging es zu einem nächsten Höhepunkt des Tages. Auf einem Hof mit Fremdenzimmern und Bewirtung in Walce wurden wir vom Bürgermeister und den lokalen Landfrauen empfangen. Der Austausch von Gastgeschenken untermauerte die herzliche Begrüßung. Eine liebevoll festlich geschmückte Tafel, passend zur Jahreszeit, sowie das typisch schlesische Mittagessen, Rouladen mit Rotkohl, waren der Auftakt zu anregenden und interessanten Gesprächen zwischen uns und den schlesischen Landfrauen über Lebenssituationen, die Betriebe, das lokale Brauchtum als auch über die Herausforderungen um und in der Landwirtschaft. Wir haben in den wenigen Stunden viel über Land und Leute erfahren und verabschiedeten uns gegen 17:00 Uhr mit der Idee uns auf dem kommenden Landfrauentag in Fulda zu treffen. Wir freuen uns schon bereits darauf.

4. Tag: Dienstag, 14.09.2021 Krakau - Hohe TatraDer Tag begann mit einem  Ausflug in die Hohe Tatra, in das kleinste Hochgebirge der Welt. Die Landschaft und die gepflegten Häuser erinnerten fast an Eifel oder Allgäu. Typisch für das Gebiet sind sehr steile Hausdächer, damit im Winter der Schnee schneller abfällt. Wir besuchten den Pieniny-Nationalpark und unternahmen eine 2,5 stündige Floßfahrt auf dem Dunajec, bei Kaiserwetter, durch eine verträumte malerische  Landschaft in mitten eines bekannten Wintersportgebietes in der Region Zakopane nahe der Slovenischen Grenze. Die Flöße wurden jeweils von 2 qualifizierten und zertifizierten „Flößern“ gesteuert.In der Region Zakopane stellen die Schafbauern den bekannten Oscypek-Käse her. Wir besuchten eine Hütte mit Käseherstellung und konnten diesen kaufen und verkosten.

Am frühen Abend erlebten wir ein typisches Abendessen in einer Goralenhütte begleitet durch eine polnische Musikgruppe, die zum Mitmachen und Tanzen motivierte. Die Goralen mit Ihren jeweils typischen Trachten  als auch die Schafzüchter zeichnen die Bewohner dieser besonderen Region aus.Es war ein toller Abend mit einer ganz besonderen Atmosphäre, der sicherlich allen in Erinnerung bleibt.

5. Tag: Mittwoch, 15.09.2021 Krakau - Warschau
Wir freuten uns auf die Stadtführung in Krakau, der zweitgrößten Stadt in Polen, deren historische Altstadt mit ihrem schmucken Marktplatz und dem gut erhaltenen mittelalterlichen Stadtkern. Besonders sehenswert sind die Tuchhallen, ein Handelszentrum aus der Renaissance, die Marienkirche, eine gotische Basilika aus dem 14. Jahrhundert sowie die weitläufige Schlossanlage – bis ins 18. Jh. war die Stadt Königssitz. Krakau mit 50 Kirchen und mehr als 100 Kapellen liegt direkt an der Weichsel. Nach der Führung blieb noch Zeit für eigene Erkundungen oder  aber auch den großzügigen Marktplatz mit vielen Lokalen zum Verweilen zu nutzen und die besondere Atmosphäre dort zu genießen. Anschließend ging es weiter nach Warschau der Landeshauptstadt von Polen. Nach dem Abendessen blieb noch Zeit vom Hotel aus die nahe gelegene Altstadt zu erkunden und dort auf dem Marktplatz den Abend ausklingen zu lassen.

6. Tag: Donnerstag, 16.09.2021 Warschau
Nach dem Frühstück starteten wir mit der Stadtführung in Warschau, der Hauptstadt Polens. Warschau ist eine Stadt voller Kontraste. Alte historische Gebäude wechseln sich mit neuen Wolkenkratzern ab. Die Stadt bietet viele Grünanlagen, die zum Spazieren einladen, traditionellen Restaurants und vieles mehr. Wir starteten in der Neustadt und erfuhren anschließend vieles über die Altstadt, die während des 2. Weltkrieges zu ca 90 % zerstört und an Hand von Bildern wieder original getreu aufgebaut wurde. Ein Besuch der großen Kirchen mit dem Blick auf die Schlossanlage und anschließendem Fußweg über die Flaniermeile ergaben einen 1. Eindruck dieser wirklich facettenreichen Stadt. Auffallend viele Schlussklassen waren ebenfalls zu Stadtbesichtigungen unterwegs und beeindruckten mit ihrem disziplinierten Verhalten. Am Nachmittag war die Gelegenheit Warschau auf eigene Faust zu erkunden und die Eindrücke zu vertiefen. Ein Muss war, sich in einer Pierogarnia mit einer kleinen Auswahl der traditionellen polnischen Teigtaschen zu stärken. Warschau ist eine junge pulsierende Stadt und auf jeden Fall eine Reise wert.

7.Tag: Freitag 17.09.2021 Warschau – Posen
Nach dem Frühstück fuhren wir nach Posen, der letzten Stadt unserer Reise. Dort wurden wir von der lokalen Reiseleitung empfangen. Wieder einmal eine tolle Stadt mit ca 580.000 Einwohnern und über 100.000 Studenten. Vor der Stadtführung konnten wir uns mit den traditionellen Posener „Hörnchen“ stärken. Während der Stadtführung erfuhren wir viel über Land, Leute, Historie und aktueller Politik. Am Handelsweg zwischen Berlin und Warschau gelegen, geht es Posen gut. Es gibt kaum Arbeitslosigkeit, dafür Firmen wie VW und Beiersdorf, sowie die größte Messe Polens. Der Altstadtrundgang führte am Rathaus, dem Wahrzeichen der Stadt, vorbei. Das Rathaus zählt zu den wertvollsten Baudenkmälern der Renaissance in Europa. Posen liegt ca 180 km von Berlin entfernt und lädt auf jeden Fall zu einem interessanten Besuch ein. Zum Abendessen wurden wir im Hotel erwartet. Als Abschluss gab es ein tolles Abendbuffet mit polnischen Gerichten.

 

8.Tag: Samstag 18.09.2021 Heimreise
Nach einem hervorragenden Frühstück verabschiedeten wir uns von Posen und einer spannenden erlebnisreichen Woche in Südpolen/Schlesien und traten über Berlin, mit einem Zwischenstopp in Potsdam, die Heimreise an.

Wir Landfrauen hatten viele Eindrücke und Erfahrungen über ein vielleicht bis dahin nicht so bekanntes Land und der Bevölkerung dort gewonnen. Nun gilt es das dort Erlebte zu verarbeiten. Wir haben viel erfahren über die Menschen, mit denen wir häufig in unserem Alltag, in den verschiedensten Bereichen, zusammentreffen.

Wir freuen uns auf jeden Fall auf ein Wiedersehen mit den Schlesischen Landfrauen in Fulda in 2022.

Bedanken möchten wir uns für die gemeinsame Planung und Durchführung der Fahrt bei der Firma BE Reisen GmbH aus Minden. Für die Organisation und das Treffen mit den Schlesischen Landfrauen bei Herrn Dembczak, sowie bei den Landfrauen, die mit dazu beigetragen haben, dass diese interessante Reise durchgeführt werden konnte. 

Landfrauenverband Rhein-Kreis-Neuss Stadt Mönchengladbach

- Monika 'Clemens -

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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